Abgasnorm und Prüfverfahren

ÄNDERUNG DER GESETZLICHEN TESTMETHODEN FÜR VERBRAUCH, EMISSIONEN UND SCHADSTOFFE.

MEHR ALLTAGSNÄHE: WENIGER UNKLARHEITEN.

1992 wurde der Neue Europäische Fahrzyklus (kurz: NEFZ) eingeführt. Seitdem wurden die Kraftstoffverbrauchs- und Emissionswerte von Fahrzeugen mit diesem Verfahren ermittelt. Doch die Bedingungen dieses Labortests bergen Nachteile bei der Ermittlung realitätsnaher Verbrauchs- und Emissionswerte.

Seit September 2018 wird der NEFZ deshalb von einem neuen, alltagsnäheren Fahrzyklus namens WLTP („Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure“) abgelöst.

Dieser wird zudem von einem Emissionstest ergänzt, der Schadstoffe direkt auf der Straße misst: RDE (Real Driving Emissions).

Dieses Testverfahren ermöglicht, dass Verbraucher den Kraftstoffverbrauch und Emissionen ihres Fahrzeuges in Zukunft besser abschätzen können.

Zudem entfallen laut EU-Verordnung 2022/195 seit dem 01.01.2023 in den EG-Übereinstimmungsbescheinigungen die NEFZ-Werte.

AUS NEFZ WIRD WLTP.

REALISTISCHERE VERBRAUCHS- UND EMISSIONSWERTE DANK REALITÄTSNAHER TESTKONDITIONEN.

Das WLTP-Messverfahren basiert auf weltweit gesammelten, realen Fahrdaten, wodurch auch die ermittelten Werte realitätsnäher ausfallen werden. Dies bedeutet u. a. neu definierte, signifikant schärfere Testbedingungen und höhere Geschwindigkeiten sowie eine deutlich längere Testdauer (30 statt 20 Minuten).

Für eine präzisere Ermittlung der CO2-Emissionen fließen bei diesem Testverfahren nicht nur Serienausstattungen, sondern zusätzlich auch Sonderausstattungen eines Fahrzeugs mit ein. Daraus resultieren für jeden Fahrzeugtyp zwei Werte: der je nach Aerodynamik, Gewicht und Rollwiderstand niedrigste und höchstmögliche Normverbrauchswert. Dank des WLTP-Verfahrens können Sie Verbrauch und CO2-Emissionen eines Fahrzeugs in Zukunft besser abschätzen. Im Falle einer konkreten Fahrzeugkonfiguration hingegen wird der individuelle Normwert direkt ausgegeben. Abweichungen sind trotz aller Genauigkeit natürlich auch bei diesem Testverfahren möglich. Der Alltagsverbrauch und CO2-Ausstoß bleibt unabhängig davon weiterhin den unterschiedlichen topografischen, klimatischen und persönlichen, fahrtechnischen Bedingungen unterworfen. Ebenfalls haben Verkehrssituation, die momentane Beladung sowie die Nutzung z.B. der Klimaanlage Auswirkungen. Fest steht: Die Testbedingungen sind realistischer als bisher, wodurch auf dem Papier mit höheren Verbrauchs- und CO2-Werten bzw. geringeren Reichweiten bei Elektrofahrzeugen zu rechnen ist. Dies wirkt sich jedoch nicht negativ auf den realen Verbrauch oder die Reichweite aus. Darüber hinaus arbeitet die BMW Group stets an neuen Technologien, um Verbrauch und Reichweite weiterhin zu verbessern.

Seit September 2018 sind alle Automobilhersteller gesetzlich dazu verpflichtet, alle Fahrzeuge nach dem WLTP-Verfahren zu testen, die in der EU sowie in der Schweiz und Türkei, in Norwegen, Liechtenstein und Israel (EU28+) verkauft werden.

Der Gesetzgeber gibt jedoch vor, dass die mit dem WLTP-Verfahren gemessenen Werte zunächst wieder auf NEFZ-Werte zurückgerechnet kommuniziert werden. Dazu hat die EU-Kommission ein Korrelationsverfahren entwickelt, das für alle Fahrzeughersteller gleichermaßen verbindlich ist.

Seit Januar 2021 müssen in allen Ländern, die die EU-Gesetzgebung zur Fahrzeugzulassung übernehmen, sämtliche Fahrzeuge mit WLTP-Werten ausgewiesen und kommuniziert werden.

„Der Test stellt sicher, dass die Labormessungen die Verbräuche von Fahrzeugen auf der Straße noch besser widerspiegeln.”*

- European Automobile Manufacturers Association

WLTP IM VERGLEICH ZU NEFZ.

Das sind die konkreten Unterschiede zwischen altem und neuem Testverfahren.


WLTP IM VERGLEICH ZU NEFZ.

Das sind die konkreten Unterschiede zwischen altem und dem aktuellen Testverfahren.

Testverfahren NEFZ WLTP

Testdauer

20 min.
30 min.
Testdistanz
11 km
23,5 km
Standzeitanteil
25%
13%
Testphasen
Innerorts, außerorts, (kombiniert)  Niedrig, mittel, hoch, sehr hoch, (kombiniert); zusätzlich „City“ für Elektrofahrzeuge und Fahrzeuge mit Plug-in-Hybridantrieb
Geschwindigkeit
Durchschnitt: 34 km/h
Maximum: 120 km/h
Durchschnitt: 46,6 km/h
Maximum: 131 km/h
Starttemperatur 20–30° C; Kaltstart (getestet bei 23° C, korrigiert für 14° C) Kaltstart
Sonderausstattungen Werden nicht berücksichtigt. Alle optionalen Ausstattungen werden hinsichtlich ihres Einflusses auf Aerodynamik, Gewicht und Rollwiderstand berücksichtigt.

REAL DRIVING EMISSIONS.

BEGRENZUNG DER SCHADSTOFFWERTE AUF DER STRAßE.

Neben WLTP- sind auch RDE-Angaben („Real Driving Emissions“) seit Mitte 2016 für alle Fahrzeughersteller in der EU sowie in der Schweiz und Türkei, in Norwegen, Liechtenstein, Israel und Irland verpflichtend. Bei diesen RDE-Tests werden die Schadstoffemissionen, zum Beispiel Feinstaub (Partikel) und Stickoxide (NOx), direkt bei einer Fahrt auf der Straße gemessen. Auf diese Weise werden durchschnittliche Emissionswerte bestimmt, die auch im Fahralltag zu erwarten sind.

Um die Schadstoffwerte im Alltagsbetrieb noch weiter zu reduzieren, wendet die BMW Group bei ihren Modellen unterschiedliche Technologien zur Abgasreduktion an.

Die BluePerformance Maßnahmen zum Beispiel verringern den Ausstoß von Stickoxiden bei Dieselmotoren. MINI setzt für alle Dieselantriebe sogenannte Stickoxid(NOx)-Speicherkatalysatoren ein, um den Stickoxid-Ausstoß zu reduzieren. Je nach Modell werden zusätzlich durch Selective Catalytic Reduction (SCR) mit AdBlue® – einer Harnstofflösung – bis zu 90% der Stickoxide in Wasserdampf und ebenso unbedenklichen Stickstoff verwandelt.

Die BMW Group war der erste Hersteller, der die Kombination von NOx-Speicherkatalysator und SCR-Sytem in Serie eingeführt hat.

Außerdem werden Dieselfahrzeuge seit 2006 serienmäßig mit Partikelfiltern ausgerüstet, um Feinstaub zu reduzieren. Auch bei den Benzinmodellen werden schrittweise spezielle Partikelfilter eingeführt.

EU-ABGASNORM.

EU-ABGASNORM

SINKENDE WERTE. STEIGENDE HERAUSFORDERUNG.

Die EU-Abgasnorm legt die in der EU geltenden Grenzwerte für Abgasemissionen, wie zum Beispiel Stickoxide und Feinstaub (Partikel), fest. Die Grenzwerte unterscheiden sich je nach Motor und Typ des Fahrzeugs. Zugunsten des Klimaschutzes und der Luftqualität unterliegen die Grenzwerte zunehmenden Verschärfungen. Dies stellt Automobilhersteller vor neue Herausforderungen.

MEILENSTEINE.

09/17

09/2017

Übergangsphase

Schrittweise Umstellung auf WLTP und RDE Tests für neue Typprüfungen. Kommunikation noch mit NEFZ-Werten.
09/18

09/2018

WLTP & RDE für Neufahrzeuge

Neufahrzeuge: Zertifizierung nach WLTP. Einhaltung der Partikelgrenzwerte unter RDE-Bedingungen. Dadurch: Vergleichbarkeit der CO2-Emissionen und Verbrauchswerte für alle Neufahrzeuge.
01/21

01/2021

WLTP & RDE für alle Fahrzeuge

Für seit 01.01.2021 neu typgeprüfte Fahrzeuge existieren die offiziellen Angaben nur noch nach WLTP.
01/23

01/2023

NEFZ Werte entfallen

Gemäß EU-Verordnung 2022/195 entfallen die NEFZ-Werte in den EG Übereinstimmungsbescheinigungen.

IHRE FRAGEN. UNSERE ANTWORTEN.

Die Abkürzung WLTP steht für „Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure“.

Hierbei handelt es sich um ein Seit September 2018 für alle Fahrzeuge gesetzlich verpflichtendes neues Testverfahren zur realistischeren Ermittlung der Kraftstoffverbrauchs- und CO2-Emissionswerte eines Fahrzeugs. Der WLTP löst das bisher gültige NEFZ-Verfahren ab.

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Der Verbrauch und die Emissionen eines Fahrzeugs hängen unter anderem von der Fahrweise ab. Deshalb wurden für den WLTP weltweit Fahrdaten erhoben. Anhand dieser Daten wurden vier repräsentative Phasen mit unterschiedlichen Durchschnittsgeschwindigkeiten definiert: langsam (low), mittelgroß (medium), schnell (high) und besonders schnell (extra high). Innerhalb jeder dieser Phasen wird unterschiedlich stark beschleunigt, gebremst, angehalten etc., um alltagsnahe Fahrsituationen abzubilden. Die Kombination dieser Phasen ergibt dann den Fahrzyklus, der als kombinierter Wert in den Herstellerangaben kommuniziert wird. Da Elektro- und Hybridfahrzeuge insbesondere in der Stadt Anwendung finden, enthält ihr Fahrzyklus eine 5. Phase: die City-Phase. Sie ergibt sich aus den Durchschnittsgeschwindigkeiten niedrig (low) und mittelgroß (medium).

Durch die Einführung des WLTP-Verfahrens werden sich die angegebenen Verbrauchs- und CO2-Werte den Werten im Realbetrieb annähern. Unabhängig davon trägt die Berücksichtigung von individuellen Sonderausstattungen im WLTP-Testverfahren zusätzlich zu realistischeren Werten bei, da sie auf Ihrer persönlichen Fahrzeug-Konfiguration basieren. Gleichzeitig bedeuten realistischere Werte jedoch auch höhere Verbrauchs- und CO2-Werte der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sowie geringere Reichweiten von Elektrofahrzeugen. Je nach nationaler Gesetzgebung kann es zu höheren CO2-Steuern kommen.

> Weitere Informationen finden Sie hier 

Die Abkürzung RDE steht für „Real Driving Emissions“. Hierbei handelt es sich um ein neues Verfahren zur Ermittlung der Schadstoffe wie z. B. Stickoxide (NOx) und Feinstaub (Partikel). Das Entscheidende ist, dass die Messung bei der Fahrt auf der Straße unter realistischen Fahrkonditionen und nicht im Labor erfolgt. Hierfür wird ein sogenanntes Portable Emissions Measurement System (kurz PEMS) am Auspuff des Testfahrzeugs angebracht.

RDE2 ist die zweite Stufe dieser Test- und Überwachungsmaßnahme für Emissionen im praktischen Fahrbetrieb.

Mit Euro 6 wird die aktuelle Abgasnorm für Schadstoffe bezeichnet. Sie legt niedrigere Maximalwerte für Partikel- und Stickoxidemissionen von Fahrzeugen fest als EU5. Ab September 2018* wird die EU6c-Abgasnorm verpflichtend, die im Vergleich zu EU6b noch niedrigere Grenzwerte für die Partikelanzahl bei Benzinfahrzeugen vorschreibt. Für Dieselfahrzeuge gelten die gleichen Grenzwerte im Zyklus für EU6b und EU6c. EU6d-TEMP ab September 2019* und EU6d ab Januar 2021* sinken die Grenzwerte für Partikelanzahl und Stickoxide in Anpassung an RDE wieder leicht.

*Gilt für neue Fahrzeuge. Neue Fahrzeugtypen unterliegen jeweils 1 Jahr früher den neuen Abgasnormen.

Mit Euro 6 wird die aktuelle Abgasnorm für Schadstoffe bezeichnet. Sie legt niedrigere Maximalwerte für Partikel- und Stickoxidemissionen von Fahrzeugen fest als Euro 5. Seit September 2018* ist die Euro-6c-Abgasnorm verpflichtend, die im Vergleich zu Euro 6b noch niedrigere Grenzwerte für die Partikelanzahl bei Benzinfahrzeugen vorschreibt. Für Dieselfahrzeuge gelten die gleichen Grenzwerte im Zyklus für Euro 6b und 6c. Mit den Abgasnormen Euro 6d-TEMP (seit September 2019*) und Euro 6d (ab Januar 2021*) sinken die Grenzwerte für Partikelanzahl und Stickoxide in Anpassung an RDE (von RDE Stufe 1 auf RDE Stufe 2) wieder leicht.

* Gilt für neue Fahrzeuge. Neue Fahrzeugtypen unterliegen jeweils ein Jahr früher den neuen Abgasnormen.

MINI (BMW Group) befindet sich in einem grundlegenden Transformationsprozess, in dem Nachhaltigkeit und moderne Mobilität eine besonders wichtige Rolle spielen.

Seit Juli 2018 sind alle mit Benzinmotor ausgestatteten Varianten des MINI 3-Türer Hatch, MINI 5-Türer Hatch und MINI Cabrio sowie der MINI Clubman und MINI Countryman mit einem Partikelfilter ausgestattet und erfüllen die Anforderungen der Abgasnormen Euro 6d-TEMP.

Dies bestätigt, wie MINI den Schadstoffausstoß seiner aktuellen Modelle konsequent weiter optimiert. Die mit Dieselmotor ausgestatteten Varianten des MINI Clubman und MINI Countryman erfüllen seit März 2018 die Norm Euro 6d-TEMP.

Einfach ausgedrückt, ist unser gesamtes Angebot bereits besser für die Umwelt - und für Ihren Geldbeutel - da in einigen Städten/Regionen Fahrer von Autos, die die EU6-Abgasnormen nicht erfüllen, eine zusätzliche Gebühr zahlen müssen, um durch Umweltzonen fahren zu dürfen.

RDE Level 2 gilt ab Januar 2021 und bereits ab November 2020 erfüllen alle neu produzierten MINI-Fahrzeuge die entsprechende Abgasnorm Euro 6d!

Wenn Sie Fragen zum Thema Euro 6d haben – wie z.B. Testverfahren, örtliche Zusatzgebühren, steuerliche Auswirkungen, wenden Sie sich gerne an Ihren MINI-Händler vor Ort.

Um die Abgaswerte eines Fahrzeugs noch weiter reduzieren zu können, wird Dieselmotoren flüssiger Ammoniak, genannt AdBlue® zugeführt. Durch Selective Catalytic Reduction (SCR) mit AdBlue® werden bis zu 90% der Stickoxide reduziert. Zurück bleiben Wasserdampf, Stickstoff und CO2.

MINI wendet die BluePerformance Technologie an, um die Stickoxidemissionen seiner Fahrzeuge noch weiter zu reduzieren. Dank dieser Technologie lässt sich das Emissionsverhalten des Dieselantriebs noch weiter optimieren. Zusätzlich zu den Komponenten Dieselpartikelfilter und NOx-Speicherkatalysator sorgt in einigen Modellen der SCR-Katalysator („Selective Catalytic Reduction“) mit AdBlue®-Injektion für eine deutliche Reduzierung der im Abgas enthaltenen Stickoxide.

Der Partikelfilter ist eine Maßnahme zur Reduktion vorhandener Partikel, also Feinstaub, in Dieselmotoren und Benzinmotoren.